Hinzufügen einer Umsatzsteuer Identifikationsnummer BAPI_BUPA_TAX_ADD

Eine wiederkehrende fachliche Anforderung stellt die nachträgliche Implementierung und automatische Befüllung von Feldinformationen dar. In den FI/CO Modulen bzw. Untermodulen steuern Bildaufbauregeln in den jeweiligen Anwendungsbereichen, welche Feldinformationen dem Anwender zur Verfügung gestellt werden. Diese können i.d.R. durch Customizing-Änderungen umgesetzt werden. Nach erfolgter Bereitstellung bedarf es häufig noch einer automatisierten Befüllung gemäß einer zuvor festlegten Businesslogik. Hierzu bietet SAP verschiedene Werkzeuge/Tools an, mit denen eine Massenverarbeitung im Bereich von Stamm- und Bewegungsdaten realisiert werden können. Die LSMW Transaktion (Legacy System Migration Workbench) wird hierbei in der Praxis häufig verwendet. Bei einer LSMW Implementierung wird i.d.R. eine Batchinput Mappe zur Massenverarbeitungen erzeugt, die Vorteile im Bereich der Wiederverwendbarkeit, Transparenz und Nachvollziehbarkeit hat (Protokollierung und fehlerhafte Mappenstatus bei Verarbeitungsproblemen). (siehe LSMW zur Migration von FI Belegen)

Weiterhin können einige solcher Anforderungen auch per ABAP Programm mit BAPI Nutzung umgesetzt werden. SAP bietet eine Vielzahl an nachträglichen Änderungen an seinen Business Objekten an, die per Funktionsbaustein auf die zugrunde liegende Anwendung zugreifen bzw. Änderungen vornehmen.

In diesem Beispiel soll die Umsatzsteuer ID Nummer von einer Vielzahl von bereits vorhandenen Geschäftspartnern nachträglich eingepflegt werden. Geschäftspartner sind im SAP System Stammdaten, die mit Hilfe von Partnerrollen eine Funktion als Kunde oder Lieferant einnehmen, um Geschäftsvorfälle abzubilden. Folgende Partnerrollen können Geschäftspartner hierbei einnehmen:

Partnerrollen eines KundenPartnerrollen eines Lieferanten
AuftraggeberBestelladresse
WarenempfängerWarenlieferant
RechnungsempfängerRechnungssteller
Reguliererabweichender Zahlungsempfänger

Das Vorhandensein eines Kunden- und Lieferantenstammsatzes bildet die Voraussetzung zur entsprechenden späteren Anlage eines Debitoren und Kreditoren im SAP-FI-AR / SAP-FI-AP.

Im Vorfeld wurden mit dem BAPI „BAPI_BUPA_CREATE_FROM_DATA“ diverse Geschäftspartner automatisiert angelegt. In den Übergabestrukturen kann jedoch kein Steuernummerntyp mitgegeben werden. Die Inhalte der Übergabenstrukturen kann mit der Transaktion SE37 oder per Absprung von der BAPI Transaktion überprüft werden.

Bei der Anlage eines Geschäftspartners wird eine eindeutige Geschäftspartnernummer vergeben. Das Feld TAXNUM bzw. die Eingabe eines Steuernummerntyp DE0 „Deutschland: Umsatzsteuer-Id-Nr.“ soll nun mit dem BAPI „BAPI_BUPA_TAX_ADD“ nachträglich erfolgen.

Der Funktionsbaustein BAPI_BUPA_TAX_ADD benötigt hier lediglich 3 einzelne Importfelder, hat keine Exportparameter und es gibt im Tabellenreiter lediglich die Returntabelle, mit der die Richtigkeit der Funktionsdurchführung abgefragt werden kann, bzw. Rückgabewerte geliefert werden.

Hier ist es notwendig, diesen Wert mit einer internen Tabelle abzufragen, die den im Funktionsbaustein definierten Typ BAPIRET2 hat. Die Verarbeitung kann per Debugging und der entsprechenden Einsicht in die interne Tabelle erfolgen oder per späteren Ausgabe nach Funktionsdurchführung.

Für die drei Importparameter Geschäftspartner, Steuernummerntyp und Steuernummer nimmt man (ähnlich wie bei einer LSMW Umsetzung) eine Importdatei als notwendiges Hilfsmittel. In dieser Importdatei soll dann eine entsprechende fachliche Zuordnung vorhanden sein.

Da die Geschäftspartnernummer technisch ein Char Feld mit der Länge von 10 Zeichen ist, müssen mit der Funktion „CONVERSION_EXIT_ALPHA_INPUT“ die vorgestellten 0 Werte im Datenfeld noch erzeugt werden.

Die Importverarbeitung und Übergabelogik könnte dann wie folgt aussehen:

Auch bei diesem BAPI muss das Programm mit dem Funktionsaufruf „BAPI_TRANSACTION_COMMIT“ enden, da sonst keine echte Verarbeitung erfolgt. Technisch werden die Steuerinformationen dann in die Tabelle DFKKBPTAXNUM abgelegt.

Das Feld ist nun mit Hilfe der BAPI Ausführung befüllt worden. Mit Hilfe der Änderungshistorie (Reiter Zusätze) kann die Änderung durch den technischen User bzw. die Programmausführung nachvollzogen werden, sodass auch bei dieser Methode zur Massenverarbeitung eine gewisse Form der Nachvollziehbarkeit besteht. Dies hängt jedoch vom jeweiligen Programmbereich ab, in dem sich der jeweilige BAPI befindet.