BAPI_BANK_CREATE zur Anlage von Bankstammdaten

Mit Hilfe von BAPI´s (Business Application Programming Interface) stellt SAP ein wirksames Entwicklungstool zur Verarbeitung von Stamm- und Bewegungsdaten bereit, die es den Unternehmen ermöglichen eigene Verarbeitungslogiken im ERP System umzusetzen. Die Logik orientiert sich hier nach dem objektorientierten Programmieransatz (OOP), der gegenüber der ablauforientierten Entwicklung eine erhöhte Wiederverwendbarkeit, Skalierbarkeit und Effizient aufweist. Das Objekt stellt hier eine Vielzahl an Business Bereiche dar. Mit Hilfe von Methoden können bestimmte Funktionalitäten der Objekte ausführt werden.

In der Transaktion BAPI kann je Anwendungsbereich die jeweiligen Businessobjekte und deren Methoden eingesehen werden.

In diesem Beispiel soll mit der BAPI Methode „Bank.Create“ Bankstammdaten mit Hilf einer Programmverarbeitung angelegt werden. Normalerweise erfolgt dies im Standard über die Transaktionen FI01/FI02 bzw. per Upload über die Transaktion BAUP (siehe Bankenverzeichnisübernahme Transaktion BAUP) mit zuvor festgelegten Einspielformaten. Die bereitgestellt Dokumentation zur Methode Bank.Create gibt bereits generelle Auskunft über die Funktionsweise.

Im ABAP Report kann mit der Musterfunktion der Funktionsbaustein „BAPI_BANK_CREATE“ erzeugt werden, sodass ein weiterer Blick über die notwendigen Export- und Importparameter vorgenommen werden kann.

In der Transaktion SE37 kann geprüft werden, welche Parameter optional oder pflichtweise übermittelt werden müssen. Ebenfalls ist der Bezugstyp entscheidend, der die notwendigen Übergabefelder und Struktur definiert.

Der Funktion muss vom Programm gesteuert eine Bankleitzahl, ein Ländercode sowie Adressparameter zwingend übergeben werden. Der Funktionsbaustein kann auch zuvor mit Hilfe der Testausführung (F8) in der Transaktion SE37 testweise gefüllt werden. Hierbei kann jedoch keine echte Verarbeitung erfolgen, da eine BAPI Funktion eine zweite BAPI Funktion im Rahmen eines ABAP Programmes zur Ausführung benötigt. (BAPI_TRANSACTION_COMMIT)

Zunächst müssen im Programm Datendeklarationen vorgenommen werden, die der BAPI Beschreibung entsprechen. Diese kann in der BAPI Transaktion nachvollzogen werden.

Hier ist der Bezug eine Struktur, die in der SE11 oder per Doppelklick eingesehen werden kann. In dem Beispiel werden die Felder „Ort“ und „Swift-Code“ bzw. „BIC“ übertragen.

In der Datendeklaration werden nun neue Datentypen vom Typ des BAPI Bezugs deklariert.

Für den Datenimport wird hier das veröffentlichte Bankverzeichnis der Bundesbank verwendet. Diese kann von der Website der Bundesbank heruntergeladen werden.

Weiterhin muss für diesen Datenimport eine Struktur, eine interne Tabelle sowie eine Workarea für die Verarbeitung erzeugt werden.

Im ABAP Programm sieht die BAPI Verarbeitung im Rahmen einer Schleifendurchführung dann folgendermaßen aus:

Im Programmabschnitt vor der BAPI Funktionsausführung findet der Datenaustausch zwischen Importdatei und den notwendigen Datenelementen für die Übergabe statt.

Das BAPI bietet umfangreiche Return Informationen an, die für eine mögliche Fehleranalyse genutzt werden kann. Auch hier gibt die BAPI Dokumentation Auskunft über die möglichen Rückgabewerte und deren Bedeutung. Die Meldungsnummer „000“ gibt hier Auskunft über einen erfolgreichen Durchlauf. Wenn eine Bank unter der Bankleitzahl schon in den Stammdaten existiert, wird die Meldungsnummer „215“ ausgegeben.

Wie zuvor erwähnt muss der Aufruf einer zweite Funktion „BAPI_TRANSACTION_COMMIT“ erfolgen, damit der BAPI Aufruf auch wirksam ausgeführt wird. Die erzeugten Stammdaten können nach erfolgten Programmaufruf in der Tabelle BNKA oder in der Transaktion FI03 eingesehen werden.

Bei der Vergabe einer IBAN Nummer (Beispielhafte IBAN Nummer mit Hilf eines Generators erzeugt) in den Stammdaten eines Geschäftspartners, wird nun automatisch die entsprechende Bankinformation vom Kreditinstitut ermittelt.